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FÖRDERKREIS KIEDRICHER GESCHICHTS- UND KULTURZEUGEN e.V.
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WK 16 Hallgartener Wegkreuz (auch SCHÜLER-KREUZ)          Wegkreuz gehört zu der Eltville-Erbacher Gemarkung


Das Mitte Oktober 2017 wiedererrichtete HALLGARTENER-WEGKREUZ 

wird zur Erinnerung an einen Mord auch SCHÜLER-KREUZ genannt.

Die Vereine waren sich einig, dass man die Wiedererrichtung des Kreuzes als ein gemeinsames Projekt betreiben wollte.

Durch die Flurbereinigung waren eine völlig neue Grundstücksaufteilung und neue Eigentumsverhältnisse entstanden. Das Kreuz konnte nicht wieder am alten Standort errichtet werden. Es wurde nun ein passender Platz nahe des ursprünglichen Standortes gesucht, um den Ortsbezug zu erhalten; die Maschinenarbeiten im Weinberg sollten aber auch nicht behindert werden. Diesen Anforderungen entsprach ein kleines, dreieckiges Grundstück, das mit der Flurbereinigung an die Stadt Eltville fiel, die der Errichtung des Kreuzes zustimmte.
Nun konnte der Auftrag erteilt werden, die Kreuzbalken aus Mainsandstein zu erneuern und das Kreuz insgesamt wieder zu errichten. Mit der ehrwürdigen Patina von 170 Jahren hebt der Sockel sich von den neuen Kreuzbalken und dem restaurierten, zart kolorierten Corpus Christi ab. 
Beteiligt an dem Projekt waren unter anderem der aufmerksame Finder des verschollenen Sockels und Besitzer des Christuskorpus Robert Frank Schmidt (Bildhauer und Steinmetzmeister), der vormalige Eigentümer des Kreuzes, die Teilnehmergemeinschaft der Flurbereinigung, das Amt für Bodenmanagement, die Bürgermeister von Kiedrich Steinmacher und Eltville Kunkel sowie die Verwaltungen.
Finanziert wird die Wiedererrichtung von den beiden Vereinen: Fördererkreis Bildstöcke und Steinkreuze e.V. (Eltville-Erbach) sowie der Förderkreis Kiedricher Geschichts- und Kulturzeugen e.V..


Ursprüngliches Kreuz
(nach 1855)

1994

Standort:

 

Der alte Standort befand sich seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts (1850) weit außerhalb der Kiedricher Bebauungsgrenze.

 

Der Korpus war, laut Rudolf Fenzl, vorhanden und wurde nach dem Umfahren von Bildhauer Robert F. Schmidt, Eltville, verwahrt.

 

 

Der Verbleib des Kreuzes war lange Zeit nicht bekannt und konnte 2016 geklärt werden.

Sockel: Inschrift auf der Sockeltafel:

Inschrift nach Josef Staab in "1000 Jahre Kiedrich", Seite 45.
Die Inschrift auf der Sockeltafel ist von Herrn R. Fenzl 1994 von dem beschädigten Sockel nochmals abgeschrieben worden und lautet:

 

Von Peter Schüler zum Andenken         
an seinen Sohn Johann             
welcher geboren den 8ten April 1832
unschuldig hier durch Tödtung          
Sein Leben geendigt den 28ten Juli       
Abends um 11 Uhr 1855

Fett geschrieben: ist noch lesbar,
nicht fett: wurde aus älteren Unterlagen übernommen.

Zeitzeugen:

 

Gertrud Morvilius (*18.10.1924; †18.08.2003), Tochter des Sebastian Krams, Kiedrich, Marktstraße 20, erzählt dem Verfasser am 18. März 2003, dass der Vater von Johann Schüler einen Kartoffelacker auf diesem Grundstück hatte und von einem offenbar hartnäckigen Kartoffeldieb bestohlen wurde. Johann Schüler bewachte diesen Kartoffelacker und wurde von dem Dieb umgebracht. (abends um 11 Uhr 1855). Soweit die Aussage von Frau Morvilius.
Bildhauer Robert F. Schmidt informiert am 17.08.2006: "Mein Ur-Großonkel hatte dort keinen Kartoffelacker, sondern Stangenbohnen, die ihm wiederholt gestohlen wurden und zwischen denen er sich versteckte um den Dieb zu stellen. Hinter Kartoffeln ist schlecht verstecken. So weit ich weiß, wurde er erstochen."

1921 kaufte der Vater von Gertrud Morvilius, Sebastian Krams, dieses Grundstück als Weinberg, da eine Zusammenlegung mit einem anderen Grundstück aus dem Erbteil seiner Frau aus Hallgarten möglich war. Das Kreuz, mit dem nach Kiedrich ausgerichteten Korpus, stand mitten im oberen Teil des Wingerts und wurde ehrenvoll beachtet.
Wegen Tierhaltung wurde der alte Wingert später umfunktioniert zum Acker für „Kardoffele“, „Frucht“ und „Runge“. In den Jahren 1943/44 wollte ein „Naziverrückter“ vom Wachholderhof dieses Kreuz „ummachen“ jedoch Sebastian Krams konnte dies erfolgreich verhindern. Ab 1953 wurde der Acker wieder zum Wingert, das Kreuz stand jedoch durch „Grenzabgrabungen“ (individuelle illegale Grenzveränderungen) auf der „Furche“ und behinderte den Nachbarn, zumal jetzt die Bodenbearbeitung mit Traktoren begann. Das Kreuz wurde mit dem Traktor von einem Kiedricher umgefahren und mit der Ausrichtung des Korpus in Richtung Erbach wieder aufgerichtet. Nach einer weiteren „Attacke“ mit einem Traktor 1994 war die Zerstörung soweit fortgeschritten, dass die Reste nach Erbach eingelagert werden mussten.

Eigentümer des Flurstücks:
Eigentümer des Kruzifixes: 
Instandhaltung und Pflege:
Literatur: Josef Staab,1000 Jahre Kiedrich im Rheingau, Seite 45,

Herausgeber Gemeinde Kiedrich i. Rhg. / 1979
Text:  Werner Kremer, Rudolf Fenzl
Fotos:  Rudolf Fenzl ( abgebrochenes Kreuz 04/1994 ), Hermann Frick (ursprüngliches Kreuz und Sockel, Bilder erhalten am 3. März 2007)
Aktualisierung: Torsten Ahlhorn, Michael Fenzl am 24.08.2016
Letzte Aktualisierung und Foto: Werner Kremer am 14.11.2017, Korrektur 21.11.2017

 

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