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FÖRDERKREIS KIEDRICHER GESCHICHTS- UND KULTURZEUGEN e.V.
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Zeittafel / Chonik der Burg Scharfenstein

1067

Ersterwähnung von Kiedrich in einer Urkunde, die sich auf die Zeit des Erzbischofs Friedrich von Mainz (937-954) bezieht.
Diese Urkunde bestätigte Erzbischof Siegfried I. (1059-1084) im Jahre 1069.

1160 - 1180
bis
1260
 

Burg Scharfenstein, eine Landesburg, wurde unter Erzbischof Christian I. von Buch (1160-1183), wird zur Grenzsicherung der Mainzer Besitzungen erbaut. Bauherren sind die Brüder Werner II. ( um 1190) und Philipp I. ( 1187) von Bolanden.
Die Landesburg wird in zwei Bauphasen komplett fertigestellt.

ab 1191 

Die Burg wird besetzt von Burgmannen, sie nennen sich fortan nach der Burg „von Scharfenstein“, so erstmals der Kanonikus der Domkirche zu Mainz, Waltherus de Scharpinstein anno 1191.

Das Geschlecht der Scharfensteiner verzweigt sich in mehrere Linien:
1. SCHWARZE VON SCHARFENSTEIN
 (im Wappen: ein schwarzer Balken)
2. GRÜNE VON SCHARFENSTEIN
 (im Wappen: ein grüner Balken)
3. VON SCHARFENSTEIN MIT DEN STEINEN mit vier Untergruppen, wovon die CRATZE VON SCHARFENSTEIN die bekanntesten sind. Erstmals erwähnt 1390; sind sie maßgeblich am Kirchenbau in Kiedrich beteiligt.
(im Wappen: 13 schwarze Steine, davon 7 oberhalb und 6 unterhalb des roten Querbalkens).
Sie stellten 2 Bischöfe, 6 Äbtissinnen, sowie zahlreiche Geistliche, Diplomaten und Verwaltungsbeamte von Trier bis Böhmen, von Köln bis Speyer und einen Heerführer.

1215

Der Mainzer Erzbischof Siegfried II. von Eppstein (1200-1230) stellt am 20. August eine Urkunde aus, in der er die Burg Scharfenstein als sein Eigentum bezeichnet.

1251

Der deutsche König Wilhelm von Holland (1227-1256) unterzeichnet am 15. November auf Burg Scharfenstein eine Urkunde.

1301

Der deutsche König Albrecht I. von Österreich (1298-1308) belagert im sogenannten Rheinischen Zollkrieg (1300-1302) gegen Erzbischof Gerhard II. von Eppstein (1289-1305) die Burg Scharfenstein.
Vom 11. bis zum 14. Oktober versuchte man die Burg im Sturm zu nehmen, jedoch die festen Mauern und die tapferen Verteidiger leisten erfolgreich Widerstand. Albrecht I. muß nach vielen Verlusten schimpflich abziehen.

1302

Erzbischof Gerhard II. von Eppstein muß sich nun zum Frieden bequemen und Burg Scharfenstein zum Pfand geben.

1309

Unter Erzbischof Peter von Aspelt (1306-1320) wird die Burg Scharfenstein wieder eingelöst.

1318

versucht König Ludwig der Bayer umsonst, sie zu erstürmen.

Ende 14.Jh.

Burg Scharfenstein kommt als Lehen an die Burgmannen von Scharfenstein.

1340-1345 

Durch den Ausbau der Kurfürstlichen Burg in Eltville verliert die Burg Scharfenstein an Bedeutung.

15./16. Jh.

Burg Scharfenstein ist noch Lehen der Burgmannen.

um 1500 

Mit dem Ausbau des „Rheingauer Gebücks“ (nördliche Grenzbefestigung des Rheingaues, ein künstlich hergestelltes Walddickicht, meist aus Hainbuchen) wird die Burg Scharfenstein ganz bedeutungslos.

ab 16.Jh. 

Die Burg Scharfenstein wird nicht mehr genutzt, sie verfällt nach und nach.
Der Bergfried wird noch als Landwarte (Wachtturm) verwendet und ist mit einem Türmer besetzt.

1632

Französische Truppen ziehen durch den Rheingau und zerstören auch die Burg Scharfenstein (30-jähriger Krieg 1618-1648).

1682

Die Burg Scharfenstein wird nochmals von Französischen Truppen zerstört.

1686

Freiherr Wilhelm von Ridder zu Groenstein [heute: von Ritter zu Groenesteyn] bittet mit Gesuch vom 16. Oktober den Kurfürsten um Überlassung des Burgplatzes.
Am 3. November wird nach dem Bericht des Schultheißen, Gerichtes und Raths zu Kiederich mitgeteilt, wie die Burg zerfallen ist und wozu man den Turm später nutzte.
Die Cratz von Scharfenstein kümmerten sich nicht mehr um die Burg. Die kurfürstliche Regierung erhob selbst keinen Anspruch, sondern ließ sie seitdem im Gebrauch und Besitz der Gemeinde Kiedrich. Sie ist nun unbewohnbar (Ruine).

ab dem 17. Jahrh.

Die Burg wurde auch als Steinbruch zum Bau von Weinbergmauern und Wohnhäusern von Weinbauern in Kiedrich benutzt.

1688

Ein Sturm macht den Bergfried unbewohnbar.

1718

Die Cratz von Scharfenstein sterben im Mannesstamm aus; sie haben 1673 den Grafentitel erhalten. Die letzte Gräfin Cratz von Scharfenstein wird die Ahnfrau der Königin Luise von Preußen und somit auch des preußisch-deutschen Kaiserhauses und der Hohenzollern-Linie von Schloß Reinhartshausen in Erbach.

1890/1891 

Das zuständige Ministerium von Berlin erstellt ein Gutachten über den Zustand der Burg Scharfenstein. Es wird festgelegt, daß der Bergfried (Turm) repariert werden muß oder er wird zugemauert. Die Reparatur wird von der Gemeinde Kiedrich ausgeführt. Der Turm bekommt einen Außenzugang und eine Tür mit Schloß, der Schlüssel befindet sich seitdem bei der Gemeinde Kiedrich.

1950

Auf Veranlassung des Verkehrsvereins Kiedrich werden von Ferdinand Kutsch (Landesmuseum Wiesbaden) Grabungen innerhalb der Umfassungsmauern durchgeführt. Ein Bericht über die Ergebnisse wurde nicht publiziert; die Fundstücke sind verschwunden.
Eine kurze Mitteilung veröffentlichte er 1961 in den Nassauischen Annalen.

1950/1951 

Ein Kiedricher Bürger spendete der Gemeinde einen größeren Geldbetrag „zur Rettung des Bergfriedes der Burgruine Scharfenstein“.
Die Reparaturarbeiten werden von der Gemeinde durchgeführt.

1956 

Der KCV - Kiedricher Carneval Verein „Sprudelfunken“ 1949 e. V. - veranstaltet erstmals ein Burgfest auf dem Burghof vom Scharfenstein. Jährlich finden Burgfeste statt; das 13. Burgfest war das letzte im Jahr 1968.

1957

Der Bergfried muß repariert werden.
Der Turmrand und die Decke werden neu aufgemauert  und als Aussichtsplattform hergerichtet.

1962 

Letzte Reste der Burgplatzbebauung werden beseitigt. Von der Gemeinde Kiedrich wird er mit Planierraupen eingeebnet und zu einem Grillplatz umgestaltet.
Die Grabungsstellen von Ferdinand Kutsch werden dabei zugeschüttet; leider wurden keine Fotos gemacht.

1987

Ferdinand Kutsch (Landesmuseum Wiesbaden) führt weitere Grabungen durch. Sein Nachlaß (Zeichnungen und Notizen) befindet sich nun im Museum Wiesbaden. Aus den Zeichnungen ist deutlich erkennbar, daß der gewachsene Fels fast überall bis zur Erdgleiche ansteht. Auch diese Ausgrabungen wurden bald wieder zugeschüttet und planiert.

1992

Durchführung einer dendrochronologischen Untersuchung im Auftrag des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung.
Dadurch ist der Baubeginn für den Sockel des Bergfrieds zwischen 1160 und 1180 wahrscheinlich.

1995

Auf dem Burghof der Ruine Scharfenstein findet die erste Rheingauer Mundartmatinee unter der Leitung von Hedwig Witte statt. Nach dem Tod von Hedwig Witte übernahm Ulrike Neradt den Vorsitz und die Leitung der Mundartmatinee, die dann jährlich im August stattfand.

2002

Eine Wiederbelebung des Burgfestes erfolgte durch den Kiedricher Carneval Verein „Sprudelfunken“ 1949 e. V. Dieser veranstaltete auf dem Burghof das „Mittelalterliche Spectaculum“ zusammen mit Schaustellern.
Dieses Spectaculum fand im Jahr 2003 und 2005 ebenfalls statt.

2005

Der Bergfried (Turm) musste wegen bautechnischer Sicherheitsmängel für den Publikumsverkehr geschlossen werden.

2006

Die Gemeinde beaftragt Architekt Alt die Bestandsaufnahme für eine Sanierung durchzuführen.
2007 Bürgermeister Steinmacher gründet den Ausschuß "INITIATIVE  RETTET DEN SCHARFENSTEIN".
(1. Sitzung am 18. Juni )
Detaildokumentation im Archiv des Förderkeis ...
2008 Einrüstung des Bergfrieds (Turm) des Scharfensteins,
Beginn der Bauarbeiten (01.09.)
2009 Das Gerüst am Bergfried (Turm) ist entfernt (13.11.)
2012 Wiedereröffnung des sanierten Bergfrieds, der Geländeabsicherung und der Gesamtanlage
(am 16. April) durch Bürgermeister Winfried Steinmacher, Staatsministerin Eva Kühne-Hörmann, Staatssekretärin Petra Müller-Klepper, Architekt Hermann Alt, u.a., Mitglieder der "Initiative Rettet den Scharfenstein"  
Literatur:  [ 82 ], [ 80 ], [ 68 ], [ 62 ], [ 9 ], 
                  KRATZ, Werner (1968): Kiedrich und Scharfenstein. In: Rheingauer Heimatbrief, 
                 
Folge 63, 64, 65; Rüdesheim 1968.
                  dtv-Atlas zur Weltgeschichte (19), Band1, S. 157.
                  SCHLOSSERS Weltgeschichte, Band 5, S. 270.

Text:  Rudolf Fenzl und Werner Kremer

Letzte Aktualisierung: Werner Kremer 09.05.2012; 18.04.2015

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