Lichtsäule
LICHTSÄULE am Turmberg, gegenüber der Burg Scharfenstein. Material: Eifelbasalt; Höhe: ca. 3,5 m |
Inschrift: DER HERR LEITE UNSERE WEGE |
Inschrift: Zum Gedenken an Erwein Graf Matuschka-Greifenclau geb. 14. Nov. 1938 gest. 19. Aug. 1997 |
Textauszüge: Manfred Hambrecht in RHG-Echo vom 23. Aug. 2007 Zur Erinnerung an den vor zehn Jahren (19.08.1997) verstorbenen Erwein Graf Matuschka-Greiffenciau hat Wilhelm Weil vom Weingut Robert Weil eine Lichtsäule gestiftet. Das neue Denkmal wurde im Rahmen einer kleinen Feierstunde am Sonntagnachmittag (19.08.2007) am Turmberg geweiht. Knapp 150 Kiedricher wohnten der Zeremonie bei. „Mit der neu erstellten Lichtsäule am Turmberg ist unser gotisches Weindorf Kiedrich um ein Schmuckstück reicher geworden", dankte Bürgermeister Winfried Steinmacher dem Stifter Wilhelm Weil für das neue Denkmal. Er sei fest davon überzeugt, dass es keinen schöneren Standort in der Kiedricher Weinbergsflur hätte geben können. Am meisten freue es ihn, dass alle Wanderer des Rheinsteiges und Besucher der Burgruine Scharfenstein mit der Inschrift „Der Herr leite unsere Wege" begleitet werden. Gleichzeitig erinnerte Steinmacher daran, dass die aufgegebenen, weil schwierig zu bewirtschaftenden Weinbergsflächen am Turmberg durch die Initiative von Weil neu kultiviert und somit als Spitzenweinberge zurück gewonnen werden konnten. Dadurch sei sichergestellt, dass diese Weinbergslage für die nächste Generation gesichert ist. Bürgermeister Winfried Steinmacher freute sich auch, dass mit Robert Frank Schmidt ein Kiedricher Bildhauer mit der Erstellung der Lichtsäule beauftragt worden war. Zumal dieser auf eine Handwerkstradition von 14 Generationen in Kiedrich zurückblicken kann. Wilhelm Weil erinnerte daran, dass Matuschka mit viel Herz sowohl für die Kultur des Rheingaus als auch für seine Weine gekämpft hat. Uneigennützig habe er nicht nur Enormes für den Rheingauer sondern auch für den deutschen Weinbau geleistet. „Unsere heutige Aufgabe ist es", so Weil, „dies so weiter zu entwickeln, damit wir den Weinbau im Rheingau, insbesondere aber unser geliebtes Kiedrich einer nächsten Generation weitergeben können". Dieses Ziel könne jedoch nur erreicht werden, „wenn wir dies an 365 Tagen im Jahr entsprechend vorleben, statt großer Sprüche zu machen". Weil gab freimütig zu, viel von Matuschka gelernt zu haben. „Er war für mich in vieler Hinsicht großes Vorbild". Deshalb habe er sich dazu entschlossen, zu seiner Erinnerung dieses Lichtsäule errichten zu lassen, „die in den nächsten Jahrhunderten an diesen großen Rheingauer erinnern soll". Den Platz dazu habe er ausgewählt, weil er dort vor ungefähr 20 Jahren mit dem Grafen die Schönheit des gotischen Weindorfes bewundert habe. Er sei, so Weil, sehr erfreut gewesen, als Bildhauer Robert Schmidt, sofort eine Lichtsäule als Denkmal vorgeschlagen hat, Seine Idee habe ihn „begeistert". „Die Rheingauer haben den Rheingau dazu gemacht, wie er sich heute präsentiert", zeigte sich auch Schmidt über den „wunderschönen" Standort der Lichtsäule hocherfreut. Eine Kulturlandschaft sei eine von Menschen bearbeitete und lange gewachsene Landschaft. Deshalb freue er sich, dieser Landschaft ein schönes Stück hinzugefügt zu haben, das zu Kiedrich passe. Dabei handele es sich um schnörkellosen „Kiedricher Hausstiel" und „Kiedricher Gebrauchsgotik". Um dem Grafen gerecht werden zu können, habe er sich ausführlich mit dessen Person befasst. Keiner könne heute nachvollziehen, warum er seinem Leben ein Ende gesetzt hat. Dennoch sei er, wie Schmidt sagte „ein Herr gewesen, der in einer langen Tradition gestanden hat". Bereits sein Vorfahr, Friedrich von Greifenclau, habe sich durch seinen Einsatz in den Bauernkriegen für den Rheingau dem Volke nahe gebracht. Bevor Diakon Hermann Josef Hübinger die cirka 3,50 Meter hohe und rund 1,5 Tonnen schwere Lichtsäule aus Eifelbasalt segnete, las er aus dem vierten Buch Mose (Numeri) und sprach mit den Anwesenden das Segensgebet „Der Herr leite unsere Wege". Nach dem gemeinsamen Vaterunser konnten sich die Besucher am 2006er Turmberg, dem ersten vom Weingut Robert Weil in dieser neu angelegten Lage geernteten Wein erfreuen. |
||
Eigentümer des Flurstücks: Privat Eigentümer der Lichtsäule: Wilhelm Weil Pflege: Wilhelm Weil Literatur: Text: Werner Kremer, Manfred Hambrecht Fotos: Werner Kremer ( 04.05.2008) Aktualisierung bzw. neu: W. Kremer 30.07.2011, 26.04.2015 |