Wohnhaus Maler Martin
Baronet Sutton ließ beide Gebäude (Wohnhaus und Atelier) zwischen 1860
und 1870 für den Historien- und Kirchenmaler August Martin aus
Fürth/Odenwald in gotisierenden Formen errichten. Martin war Schüler des Nazareners Prof. Eduard von Steinle und wurde als Künstler der Neugotik im In- und Ausland geschätzt. Er schuf Werke der Wand-, Tafel- und Glasmalerei, entwarf Orgeln und Altäre. In Kirchen und Schlössern findet man seine Gemälde und Glasgemälde in Belgien, den Niederlanden, Frankreich und in Deutschland in der Kiedricher Kirche St. Valentin. Orgel 1858; Johannesaltar 1862; Nepomukaltar 1864; des weiteren in der Eltviller Kirche St. Peter und Paul (1867), in der Kiedricher St. Michaelskapelle (1870), in der Freiburger (Breisgau) Martinskirche (1885), in der Marienthaler Klosterkirche (1890) und im Bonner Münster (1891/94). August Franz Konrad Martin wurde am 2. November 1837 in Groß-Umstadt/Hessen geboren. Er lebte dort bis zum frühen Tod seines Vaters. Seine Mutter zog nach Fürth/Odenwald um und Martin wurde Fürther Bürger bis 1872. Anschließend war er Kiedricher Hausbesitzer bis zu seinem Tode am 22. März 1901. Er war verheiratet mit Sophia Katharina Johanna van der Plaetsen (geb. 18.01.1842 in Gent/B; gest. 08.03.1918 in München/D) und hatte 14 Kinder, wovon 10 Kinder überlebten. |
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Ansicht von Norden | Straßenseite: "Weibliche Halbfigur" mit Wappenschild oder Malerpalette (möglicherweise seine Frau Sophia aus Gent/Belgien) |
Treppenturm mit 2 Reliefwappen und einer Reliefplatte |
"Sonne" Symbol für männliche Kraft, große Ausstrahlung |
"Waage" Sternkreiszeichen Waage (24.09. - 23.10.) Symbol für den Bauherrn Sir John Sutton (geb. 18.10.1820) |
"Schütze" Sternkreiszeichen Schütze (23.11.- 21.12.) Symbol für Martin's Taufe (26.11.1837) |
Ehemalige Turmspitze |
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Literatur: [57] ; [11] ; [88] ; [62] ; [12] Text: Josef Staab u. Bruno Kriesel Fotos: Werner Kremer (05/2004), Aktualisierung: Torsten Ahlhorn u. Werner Kremer 12.06.2015 |
Liste Historische Gebäude |
Ortsplan |
Zeittafel |