Die Bildung lag in guten Händen - Schule und Lehrer
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In „Reformation und Bauernkrieg“ schreibt 1983 Wolf Heino Struck, dass
zu Beginn des 16. Jahrhunderts etwa 3 - 4% der deutschen
Gesamtbevölkerung, aber ein Drittel der Bürger lesen konnten.
Bürger, „cives“, wie die Einwohner der Städte, nannten sich aber auch
schon im 13. Jh. unsere Rheingauer dörflichen Vorfahren im
kurmainzischen Rheingau, um damit zu dokumentieren, dass sie sich von
der Bevölkerung ihrer Umgebung abhoben, keine Leibeigenschaft kannten
und sich einer weitgehenden Selbstverwaltung erfreuten. Von ihrem
damaligen Bildungsstand schreibt derselbe Autor, dass er zumindest mit
dem kleinerer Städte vergleichbar war (1). Das setzt die Existenz von
Schulen voraus, und tatsächlich besaßen die Rheingauer Weindörfer - nur
Eltville war seit 1332 Stadt - Schulen schon im Spätmittelalter. Sie
waren ein Annex der Kirche. Die Lehrer wurden in den ersten Zeiten nach
Prüfung von Pfarrer und Rat angestellt, in der Regel für ein Jahr.
Die Statuten des Rheingauer Landcapitels (= Dekanat) von 1420 enthalten
ganz selbstverständlich Bestimmungen „De ludirectoribus“ = über die
Schulmeister. (Weitere lateinische Berufs-bezeichnungen: Rektor scolarum,
Ludimoderator). Sie sollen in Schule und Kirche durch gutes Beispiel
eine christliche Jugend aufbauen und sie unterrichten im Lesen,
Schreiben und Singen. Darauf mussten sie einen Eid schwören (2).
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Über
das Alter der Kiedricher Schule gibt das Anniversarienbuch der Pfarrei
Auskunft (3). Es enthält die Stiftungen für das Jahrgedächtnis
Verstorbener und wurde im 15. Jh. angelegt (s. Abb. 1).
Die Feier eines
Gedenkgottesdienstes oblag dem Pfarrer (plebanus), unterstützt vom
Küster/Glöckner (campanator) und vom Schullehrer (rector scolarum);
dafür erhielten die letzteren je ein Drittel der für den Pfarrer laut
Stiftung bestimmten Gebühr.
Auch in den Stiftungs-Urkunden begegnet
uns diese Ordnung. 1445 und 1499 wird die deutsche Berufsbezeichnung
„scholmeister“ bzw. „schole- meyster“ gebraucht (4). Doch muss die Schule noch älter sein. Denn an verschiedenen Stellen heißt es, wenn Zweifel aufträten bei einzelnen Stiftungen, solle man zurückgreifen auf das alte Anniversarienbuch, das in der Kiste liege (im Verlauf der Zeiten aber verloren ging). Am 22. Dezember ist nun eine Stiftung zum Gedenken NICOLAI RECTORIS SCOLARUM = Nicolaus des Schulmeisters eingetragen, die schon im alten Buche enthalten sei (5). Dieses alte Buch gehörte somit zweifelsohne dem 14. Jh. an, wenn es nicht gar auf die Gründung der Pfarrei um 1277 zurückgeht. Im Schulmeister Nicolaus haben wir nun den ältesten namentlich bekannten Lehrer von Kiedrich vor uns, sicher aus dem 14. Jh.; weiteres ist - mangels urkundlicher Quellen - von ihm leider nicht bekannt.
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 Abb. 1: Anniversarienbuch des Pfarrarchivs Kiedrich (5), (Anniversarienbuch = Jahrgedächtnisse) Eintrag unter dem 22. Dezember: 2. Zeile letztes Wort: Nicolai, 3. Zeile Anfang: Rectors scolarum
Übersetzung: Jahrgedächtnis mit Vigilien und Messen des Heyn Henne und seiner Frau Ketter (Katharina), des Heyn mit seinen Frauen Gele (Gertrud) und Grede (Margaretha), des Nicolaus, Schulmeisters zur Zeit, ihrer Eltern und Kinder. So wird es auch gehalten in dem alten Buche. |
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Ab 1531 sind die Namen der Lehrer lückenlos erhalten, z. T. mit ihren Anstellungsverträgen.
Unterrichtet wurde in e i n e m Raum in drei Klassen. Die Klassen nannten sich (6):
1. ABC - darii (ABC-Schützen)
2. Donatisten (Donatus war der Verfasser des damals gebräuchlichen Lateinlehrbuchs)
3. Grammatisten (die die Grammatik studierten)
Der Unterricht im Singen steht in allen Anstellungs- dekreten der Lehrer bis ins 19. Jh., und zwar „in cantu chorali et figurali“ (im Choralgesang und in der Mehrstimmigkeit). Dadurch war in den Pfarreien die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes gewährleistet, wie es die Kiedricher Chorbuben in Fortführung dieser Tradition bis heute tun (7).
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Die Schule in Kiedrich war wohl von Anfang an auch räumlich der Pfarrei
angegliedert, in baulich schönster Umgebung gelegen hinter der St.
Michaelskapelle. Der heutige Fachwerkbau stammt zwar aus dem 18. Jh.,
steht jedoch auf einem älteren, sicher mittelalterlichen Gewölbekeller.
Der Schulraum ist ein kleiner Saal (11 x 6,2 m) im Erdgeschoss, dessen
Decke von zwei Holzsäulen und einem Unterzug getragen wird. Hier musste
noch Lehrer Philipp Caspar URBAN (1812-1843) einige Jahre lang, ohne Hilfe, a l l e i n e 200 Schüler/innen unterrichten! Erst
1821 - bei 244 Schüler/innen - wurde ihm zusätzlich ein Raum im Rathaus
zugewiesen und er erhielt Gehilfen. Er war 30 Jahre Lehrer und
zusätzlich Chorleiter. 1878 erwarb die Gemeinde ihr zweites Schulhaus in der Oberstraße auf dem heutigen »Erhart-Falckener-Platz«. Der
großzügig konzipierte Schulneubau (die dritte Schule) von 1913-1915
löste diese unzulänglichen Unterrichtsstätten ab. Als auch hier
drangvolle Enge herrschte, entstand der jetzige vierte Schulbau,
vollendet 1968 und dem grossen Wohltäter Kiedrichs gewidmet, Sir John
Sutton (8).
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Abb. 2 "Alte Schule" vom Kirchhof aus gesehen. |
Abb. 3 Die Bewohner ab 1916 |
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Ein Ruhmesblatt der kirchlichen Rheingauer Schulgeschichte ist die recht frühe Einführung des Unterrichts für Mädchen. Da es Landstriche gibt, wo das erst im 19. Jh. geschah, erstaunt es umso mehr. Pfarrer Zaun erwähnt den Mädchen-Unterricht nur beiläufig wie etwas Selbstverständliches. In Kiedrich ist er in dem Eintrag des Gerichtsbuches von 1650 als bestehend geführt anlässlich einer Lehrer-Anstellung (9); die Einbeziehung der Mädchen scheint also schon vor dem 30-jährigen Krieg erfolgt zu sein, vermutlich am Ende des 16. Jh.
Zur Gehaltsfrage schreibt Zaun, dass um 1540 an den Lehrer 30 Gulden jährlich zu zahlen seien; dazu kamen kirchliche Gebühren sowie Naturalien und landwirtschaftliche Grundstücke, auch ein kleines Schulgeld von 6 bis 8 Albus (Weißpfennig) pro Kind und Jahr, außerdem im Winter ein Schulscheid = ein Scheit Brennholz zur Beheizung des Schulsaales (10). Aus einer Mainzer Schulakte von 1780 geht hervor, dass die Schule in Kiedrich meist in gutem Zustand war und die Lehrer durchgehend gut bezahlt waren.
Als 1787 Lehrer Jacob FUCHS trotzdem um eine Gehaltsaufbesserung einkam, rechneten ihm Kirche und Rat seine seitherigen jährlichen Bezüge vor: An Gehalt in bar vom Rat 26 Gulden, von der Kirche 95 Gulden. Vom Kirchendienst (accidentia) 46 Gulden. Freie Wohnung in einem für 3000 Gulden neu gebauten Haus mit Keller, Stallung und Garten. Nutzrechte an 1½ Morgen Ackerland und ½ Morgen Wiese, 6 Malter Brotkorn und Winterholz zum Heizen der Wohnung: alles zusammen im Anschlag von 200 Gulden. Damit habe er sich bei seiner Anstellung vor zehn Jahren zwar
einverstanden erklärt, doch sei nicht zu leugnen, dass die
Nachbargemeinden bei geringeren Schulkinder-Zahlen ihre Lehrer besser
entlohnten. Nun habe aber die Gemeinde kein Geld, doch da er sich stets
wohl verhalten habe, solle ihm die Kirche zehn Gulden zulegen. Das könne
man ruhig den Chorsängern und Musikanten von ihren 30 Gulden jährlicher
Zuwendungen abziehen, denn in anderen Gemeinden würde ihnen auch nicht
mehr bezahlt, und außerdem musizierten sie nicht mehr jeden Sonntag im
Gottesdienst, sondern nur noch an den hohen Festen (11).
Streiflichter aus früheren Jahrhunderten um Schule und Bildung in Kiedrich. Die
positiven Folgen der von der Mainzer Landesherrschaft geförderten
Schulpolitik im freien Rheingau sind nicht zu übersehen. So hebt Struck
die hohe Zahl der aus dem Rheingau stammenden Studenten hervor, die weit
über andere ländliche Gemeinden hinaus gingen. Aus den
unvollständig erhaltenen Universitäts-Matrikeln vor 1500 können wir uns
ein Bild machen; darin erscheinen Studenten aus Kiedrich (unter
Vorbehalt der Lückenhaftigkeit der Akten) in Prag, Bologna je 1, Köln 3,
Heidelberg 7 und Erfurt 13 (12) (s. Tabelle).
Im Bauernkrieg
von 1525 forderten die Rheingauer im Gegensatz zu den anderen
Aufständischen nicht wie diese nur die freie Wahl des Pfar- rers,
sondern sie wollten einen g e l e h r t e n Pfarrer. Die Kiedricher
hatten darin Vorbilder in ihrem studierten Pfarrer und späteren
Bischof von Straßburg, Graf Wilhelm von HONSTEIN und seinem Vorgänger
Philippus, der ursprünglich mit Familiennamen Zweifuß hieß, sich aber
dann lateinisch BIPES nannte. Wundert es da, wenn allenthalben im
Rheingau Humanisten-Zirkel entstanden, die sich um Personen scharten wie
den Eltviller Pfarrer Dr. Nicolaus Dürckheimer, der gleichzeitig Dozent
an der Universität Mainz war (13). Anno 1660 bereisten zwei Jesuiten-Patres (Bollandristen) unser Gebiet.
Ihr Hauptinteresse galt alten Wallfahrtsorten. So kamen sie am 14.
August auch nach Kiedrich, beschrieben Kirche und Michaelskapelle und
die Valentinus-Reliquien. Am Schluss ihres lateinisch abgefassten
Berichtes heißt es: Der Ort selbst ist reich an Einwohnern und Häusern,
auch an begüterten Leuten, und besonders an solchen, die der
lateinischen Sprache hinreichend kundig sind (latinae linguae satis
gnari). Von ihnen wurden drei von P. Gamans zum Ausfertigen von Urkunden
berufen. Sie bewirteten uns bei der Abreise mit Wein (14). Einer dieser lateinkundigen Kiedricher, Henne Battenberg (+1374), der
Vater des Michaelsaltaristen Peter BATTENBERG, war Land- wirt und
Winzer mit einem kleinen Weinhandel und gehörte als Schöffe dem Gericht
an. Er betreute als Vormund ein mit ihm verwandtes Mündel Peter
Vitterhen.
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Als Henne merkte, dass Peter besonders begabt war, schickte
er ihn 1445 auf eine offenbar weiterführende Schule in Geisenheim,
kaufte ihm die nötigen Bücher und Papier und eine gediegene Kleidung.
Dem Kiedricher „scholmeister“ spendet er acht Weiß-Pfennige für einen
Donatus (Lateinlehrbuch) (15).
Wie sehr man bestrebt war, auch in Notzeiten die Bildungsarbeit weiter zu führen, zeigt ein Beispiel aus dem Jahre 1636, im 30-jährigen Krieg (16). Die Finanzen von Kirche und Gemeinde waren infolge wiederholter Besatzungen und Plünderungen katastrophal. Statt nun den Unterricht einfach ausfallen zu lassen, weil man dem Schulmeister Joh. Decius sein volles Gehalt von 20 Gulden pro Quartal nicht mehr zahlen konnte, traf man mit ihm laut Gerichtsbuch eine Übereinkunft, damit die Jugent nit gahr mögt versäumbt werden, vorerst wenigstens 10 Gulden pro Quartal zu geben bis zum Eintritt normaler Verhältnisse. Doch schon 1644, vier Jahre vor Kriegsende, zahlte man ihm wieder sein volles Gehalt; die Bildung war eben ein ernstes Anliegen und sollte nicht zu kurz kommen. Das wurde vor fast vier Jahrhunderten hier beispielhaft praktiziert!
Der Lehrer, Organist und Cantor Georg MÜNZ schrieb seinen eigenen Lebenslauf in ein Tagebuch, das bis heute erhalten ist und sich im Besitz der Autorin (W. Scholl) befindet: Georg Münz, Lehrer, geboren in Offheim/Limburg im Jahre 1822 den 28. April, nachmittags 1 Uhr. Im Jahre 1838 besuchte er bis zum Jahre 1841 das Seminar in Idstein. Den 1. September 1841 wurde derselbe Lehrgehilfe in Meudt, 1843 Lehrer daselbst, 1848 Knabenlehrer und im Jahre 1855 den 3. Januar Lehrer an der Schule in Guckheim. Mit dem 1. September 1859 wurde er an die 2. Lehrerstelle in Oberbrechen, Amts Limburg, mit 400 fl. Besoldung versetzt (400 fl. = 400 Gulden jährliches Einkommen). Im Jahre 1860 den 1. Juli zum 2. Lehrer an der Schule zu Kiedrich mit decretlich 450 fl. ernannt. – Vom Jahre 1873 an bekam derselbe eine decretlich Besoldung von 1.500 Mark incl. der Wohnung mit 14 Thaler 9 Silbergroschen = 42 Mark 90 Pf. (Das ist der geschätzte Mietwert der Wohnung pro Jahr.) Den 1. April 1873 wurde er von der Königlichen Regierung zum 1. Lehrer ernannt. Mit dem 1. September 1891 feierte er sein 50-jähriges Dienstjubiläum in feierlicher Weise, wobei sämtliche Lehrer und Lehrerinnen zugegen waren. Mit dem 1. Oktober 1904 (2) trat er in den Ruhestand und erhielt den Hohenzollern Orden. In seinen feinsäuberlichen Aufzeichnungen für die Ämter, die er als Organist begleitete, lesen wir am 07.07.1864: 1 Todenamt für Frau Münz (seine Frau) 15 Tr. (Thaler) zahlt. Lehrer Georg Münz hatte vier Kinder: Hermann, Mathilde, Franz und Käthchen. Für seinen ältesten Sohn Hermann hat er aufgeschrieben: 1869 den 20. September ging Hermann bei Küfermeister Keller in die Lehre. Er hat bis 20. September 1871 in der Lehre zu stehen also 2 Jahre und hat 60 fl. Lehrgeld zu zahlen, wovon die Hälfte bereits beim Antritt der Lehrzeit bezahlt worden ist. Das Lehrgeld ist Küfermeister Keller mit 60 fl. ausbezahlt worden. Also wurde zu dieser Zeit noch Lehrgeld gezahlt! Es gab zu Zeiten von Lehrer Georg Münz bereits Erwachsenen-Fortbildung in Form von Abendschulen in Kiedrich. Seine Eintragungen beginnen mit dem 23.11.1864 und enden am 09.03.1865. Jeweils den gleichen Wochentag unterrichtete er einmal die Woche abends zwei Stunden. Wir können wohl davon ausgehen, dass dieser Unterricht in der Hauptsache für Lehrlinge gedacht war, die neben ihrer berufsbezogenen praktischen Lehre hier noch abends eine schriftliche und theoretische Allgemeinbildung erfuhren. Somit könnte man diese Abendschule als Vorläufer der heutigen Berufsschule bezeichnen. Georg Münz berichtet in seinem Tagebuch über das Schulgut: Das Schulgut der 2. Lehrerstelle (ab 01.07.1860) besteht in: 1. Einen Acker im Diebweg: 89 Ruten 99 Fuß; 2. Einen Acker unter dem Weihersberg: 15 Ruten; 3. Eine Wiese in der Sporbach: 39 Ruten.
Das Schulgut der 1. Lehrerstelle (ab 01.04.1873) besteht in: 1. Schulgarten: 2 Ruten 25 Fuß; 2. Weinberg Grünbach: 3o Ruten; 3. Weinberg dto.: 14 Ruten 25 Fuß; 4. Acker: 1 Morgen 43 Ruten 99 Fuß; 5. Acker auf der Erbacherseite.
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SCHULEN IN KIEDRICH (17), Stand: Mai 2015
Nachfolgende Nutzungen: Volksschule 1. Schule: östlich der St. Michaelskapelle, Obere Schule Nutzung: sicher als Schule ab ca. 1450 bis 1916 = 466 Jahre
Räumliche Erweiterung im Rathaus, Marktstr. 27, Nutzung: als Schule ab 1819 bis 1878 = 59 Jahre, Untere Schule Nutzung: als Schule ab 1821 bis 1916 = 54 Jahre, Mittlere Schule
Als Wohnhaus ab 1916 für die Familien: Röhrig, Berg, Flick, Damm Josef (Küster), Rolletter, Schmid, zuletzt K. J. Damm Als Katholischer Kindergarten 2004/5, seit 2006 Katholisches Pfarrheim und ab 2007 Katholisches Pfarrarchiv
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Abb. 4 1. Schule vom Mülberg aus gesehen. Im Hintergrung die St. Michaelskapelle.
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2. Schule: Oberstraße Nutzung: als Schule ab 1878 bis 1915 = 37 Jahre, einklassige Schule und Lehrerwohnung, Nutzung: als Wohnhaus von 1915 bis Mai 1965 = 50 Jahre für 6 Familien mit Kindern: Liebler, Hess, Speicher, Hild, Frank, Lang, Weber, August Fluck (Lehrer),
Im Mai 1965 Abbruch des Gebäudes, dann Parkplatz »Wiesbadener Platz«, ab 2010 »Erhart Falckener Platz« |
 Abb. 5 2. Schule (links die 3. Schule) |
 Abb. 6 Abbruch Mai 1965
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Abb. 7 Abbruch Mai 1965 |
 Abb. 8 Abbruch Mai 1965 |
Abb. 9 Abbruch Mai 1965 |
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3. Schule: Schulstraße 2 Nutzung als Schule: 1915 bis 1969 = 54 Jahre
Unterkunft für Asylanten, danach Verwaltungsstelle 2 der Gemeinde Kiedrich bis 2014, Gemeindebücherei, ab 2015 Unterkunft für Flüchtlinge
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 Abb. 10 3. Schule 1915 bis 1969
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4. Schule: Neue Heimat 15, - John Sutton-Schule - Nutzung als Schule: 07.01.1969 bis bis heute (Mai 2015) = 46 Jahre Grund- und Hauptschule, ab 1992 nur noch Grundschule (Versuchsschule nach der Pädagogik Peter Petersen), 1992 wurde die Hauptschule aufgelöst
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Abb. 11 4. Schule "John Sutton Schule" |
Abb. 12 Hinweisschild für den Namensgeber der 4. Schule - JOHN SUTTON-SCHULE (Gestiftet 2013 vom Förderkreis Kiedricher Kultur- und Geschichtszeugen e.V.)
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Lateinschule in Kiedrich
Pfarrer Johannes ZAUN gründete aufgrund der Sutton´schen Chorstiftung eine Kiedricher Chorschule, in der Latein, Französisch, Deutsch, Katheschismus, Biblische Geschichte, Rechnen, Geometrie, Geographie, Geschichte, Naturgeschichte, Naturlehre, Zeichnen, Schreiben und Gesang unterrichtet wurde.
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 Abb. 13 Zeugnis der Choralschule (Lateinschule) von Peter Müller aus dem Jahr 1890 durch Chorregent Linz
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Diese Lateinschule wurde in Eltville in der Schlittschule, wo auch Pfr. Zaun unterrichtete, weitergeführt.
Die Kiedricher Schüler die eine humanistische Schule besuchen wollten, (um z. B. einen geistlichen Beruf einzuschlagen) gingen nach Mainz oder Montabaur.
Eine Real- später Mittelschule bestand ebenfalls in Eltville. |

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Fußnote und Literatur
(1) Struck, Wolf-Heino: Reformation und Bauernkrieg aus der Sicht des Rheingaus. In: Hess. Jahrbuch für Landesgeschichte, Bd. 33, Jg. 1983, Seite 122. (2) [61, S. 387, 418] (3) Anniversarienbuch im Pfarrarchiv Kiedrich, Pergamenthandschrift des 15. Jh. (4) Pfarrarchiv Kiedrich, Pergamenturkunde vom 29.06.1499; wie 15, Seite 69. (5) wie (3). (6) [62: S. 157] (7) wie (6) (8) Bohn, Hartmut, Hoffmann, Ernst, Lückoff, Ingrid, Schnura, Gerhard; Stahl, Siegrid; Storch, Helga. In: 25 Jahre John-Sutton-Schule Kiedrich, 1994, Seiten 10 ff. und 22 ff. (9) Gemeindearchiv Kiedrich, Gerichtsbuch Jg. 1650. (10) [62, S. 156]; HHStAW 108 Nr. 2757, 1777 (11) HHStAW 108 Nr. 2757, 1787. StaWi 101 Nr. 484, 1787. (12) wie (1), Seite 122, Fußnote 117. Otto, Friedrich Heinrich: Nassauische Studenten auf Universitäten des Mittelalters. In: Nass. Ann. 28/1896, Seite 97 ff [37, S. 23 (Schrift ohne Seitenangabe)] (13) wie (1), Seite 113; wie 6, Seite 143. Staab, Josef: Graf Wilhelm von Honstein, Bischof von Straßburg, Kurmainzer Statthalter und Pfarrer von Kiedrich. In: Jahrbuch des Rheingau-Taunus-Kreises 50/1999, Seite 144 ff. (14) Arens, Fritz Victor: Eine Reise durch den Rheingau im Jahre 1660, In: Nass. Ann. 56/1936, Seite 177 ff. (15) [47, S. 68 f] (16) wie (6), Seite 158, Heigel, Jakob: Schulchronik Kiedrich (17) [37], Bearbeitung: R. Fenzl, Schule in Kiedrich, Ergänzungen W. Kremer 05/2015 (18) Immatrikulationen von Studenten aus Kiedrich; In: Lfd. Nr. 1 -13: Nass. Annalen, Band 33, 1902 und 1903, S. 79 und 90; Lfd. Nr. 14 - 16: Nass. Annalen, Band 28, 1896, S. 97 ff.; Bearbeitung: R. Fenzl (19) Über die Gesamtgeschichte der Kiedricher Volksschule und ihrer Lehrer wurde im Jubiläumsbuch „1000 Jahre Kiedrich“ von 1979 weitgehend und ausführlich berichtet. (20) Stahl, Sigrid (1994): Schulchronik, S. 8-11. In: 25 Jahre John Sutton Schule Kiedrich
Ferger, Franz (1979): Volksschule/Grund- und Hauptschule. In: [14, S. 60]
Heigel, Jakob (1979): Schulchronik der letzten 100 Jahre. In: [14, S. 61-74 ]
Text: Josef STAAB, mit Ergänzungen W. Kremer Wilma SCHOLL, Textteil Georg Münz
Bildnachweis: Abb. 1, 2, 4, 11 u. 12: Foto: W. Kremer 1/2007, 3/2015 Abb. 2a: Foto: Herkunft unbekannt, erhalten von B. Rolletter Abb. 3, 4, 5, u. 6: Foto: B. Kriesel
Auszüge aus »KIEDRICHER PERSÖNLICHKEITEN AUS SIEBEN JAHRHUNDERTEN«; S. 250-255. ISBN 978-3-00-025555-7 Herausgeber: Förderkreis Kiedricher Geschichts- und Kulturzeugen e.V., 65399 Kiedrich im Rheingau Copyright: Alle Rechte vorbehalten.
Aktualisierung: W. Kremer 10.05.2015
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